Dienstag, 18. Oktober 2011

6. November 2011 "Von der Bedeutung des Ethischen im Haushalt der Seele“ Kant – Nietzsche – Sartre – Lévinas

Ein Sonntag über Sartres „Moral ohne Unterdrückung“ Teil B – 6. November 2011 von 11.00 bis ca. 18 Uhr


„Wenn Du die Authentizität um der Authentizität willen suchst, bist Du nicht mehr authentisch.“ „Es ist nicht zulässig, nicht begreiflich, dass ein Mensch frei ist, wenn die anderen es nicht sind. Wenn die Freiheit den anderen verweigert wird, hört sie auf Freiheit zu sein. Wenn die Menschen die Freiheit der anderen nicht respektieren, wird die Freiheit, die in ihnen für einen Augenblick zum Durchbruch gekommen ist, sofort zerstört. Ich habe die Freiheit als etwas begriffen, was die Menschen miteinander verbindet, in dem Sinn, dass jeder, um frei zu sein, die Freiheit der anderen braucht.“ (Jean-Paul Sartre)


Selbstentfremdung und Entfremdung durch den Anderen erscheinen als Grundakkorde der Sartreschen Philosophie. Noch einmal ausgehend von Sartres Analyse der Schwierigkeiten, mit uns selbst deckungsgleich – authentisch – zu werden, wollen wir an diesem zweiten Sonn- tag den Akzent auf seine Überlegungen zur Zwischenmenschlichkeit legen. Ganz anders als in der moralphilosophischen Tradition üblich, versucht Sartre nicht zu recht- fertigen, warum wir moralisch sein sollten, sondern er zeigt, dass wir im Interesse unserer eigenen Freiheit und Authentizität keine andere Wahl haben, als uns moralisch zu verhalten. Mit seiner Idee einer Moral ohne Unterdrückung, das heißt einer Moral jenseits vorgegebener Verpflichtungen und Freiheitszwänge, schafft Sartres etwas grundlegend Neues und – wie ich finde – ungeheuer Aufregendes. Leider gelang es ihm nicht mehr, seinen Ansatz abschließend auszuarbeiten. Deshalb verfügen wir nur über einen umfangreichen Band an moralphilosophi- schen Entwürfen und Gedankenskizzen, die eine Art Konversion in Sartres Werk darstellen. Verstehen können wir dies nur, wenn zuvor nochmals in Sartres Hauptwerk Das Sein und das Nichts Einblick nehmen, um die hier entwickelten Gedanken über das Verhältnis zum anderen Menschen – „das Sein des Für-Andere-Seins“ – zu studieren.



Modalitäten (Bitte vor der Anmeldung genau durchlesen!!) Die Gesprächsrunden finden im Haus Rue Graet statt, Beginn 11.00 Uhr – Ende 18.00 Uhr. Zwischen den Gesprächseinheiten werden eine Mittags- und eine kurze Kaffeepause eingelegt, in denen es einige Leckereien und Gelegenheit zum Plaudern geben wird. Die Besonderheit dieser Form verlangt eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 14 Personen. (Mindestteilnehmerzahl 6). Die Kosten für eine Buchung des Treffens (inkl. der Essensfreuden) betragen 35 Euro. (22 Euro für Schüler, Studenten, Arbeitslose). Die verbindliche Anmel- dung sollte möglichst bald telefonisch (0241/53807554 bzw. 0032/87/763066), per e-mail (info@bedenk- zeit.de) bzw. (heidi.bennent@belgacom.net) oder schriftlich (Rue Graet 1, B-4841 Henri-Chapelle) erfolgen. (www.bedenk-zeit.de). Die Anfragen werden umgehend bestätigt.