Donnerstag, 19. Januar 2012

„Von der Bedeutung des Ethischen im Haushalt der Seele“ Kant – Nietzsche – Sartre – Lévinas


Ein Sonntag über Lévinas - „Ethik ohne Norm“ –

Handeln und Sprechen sind unausweichlich Antwort auf den Anderen


26. Februar 2012 von 14.00 bis ca. 18.00 Uhr



„Der einzige absolute Wert, den es gibt, ist die Fähigkeit des Menschen, dem Anderen den Vortritt vor sich zu lassen.“

„Im Antlitz des Anderen kommt zu uns das Gebot, das den Lauf der Welt unterbricht.“

„Die Menschlichkeit des Bewusstseins liegt keineswegs in sei- nem Vermögen, sondern in seiner Verantwortung. In seiner Passivität, in der Empfänglichkeit, in der Verpflichtung gegen- über dem Anderen: Der Erste ist der Andere, und damit ist die Frage meines souveränen Bewusstseins nicht mehr die vorrangige Frage.“

(Emmanuel Lévinas)

Im Zentrum der Philosophie des jüdisch geprägten Denkers Emmanuel Lévinas steht die Ein- sicht, dass der Andere für uns in erster Instanz der Begegnende ist, auf den wir unausweich- lich antworten (müssen). Sehen wir ihn als Objekte der Betrachtung oder des Bescheid- wissens, missachten wir diese Gegebenheit. Mit Lévinas wird das Subjekt also im Wesent- lichen als ein Angesprochenes und nicht als individuelle Freiheit gesehen. In sehr prägnanter Weise wird es hier nicht als Ich, sondern als >Mich< gefasst, weil der Andere sich an mich wendet, mich anruft, mich meint. Hier steht das Subjekt im Akkusativ!!! Doch Lévinas entwirft damit keine Moralphilosophie, formuliert keine Vorschriften und Imperative, sondern entfaltet sehr genau die Entstehung des Ich vom Anderen her.

Die Hauptwerke Lévinas’ sind nicht leicht zu verstehen. Wir wollen uns seiner Arbeit deshalb auf der Basis eines 1982 geführten Gesprächs nähern, das einige wichtige Elemente in ver- ständlicher Form aufgreift. Weiteres werde ich dann darüber hinaus ergänzen. Dieser Denker erscheint mir ausnehmend wichtige Anstöße bereitzuhalten, insofern er konträr zu vielen Strö- mungen und Aktivitäten der Gegenwart steht, die das Ich übersteigern, entgrenzen, verab- solutieren, überfordern und immer häufiger auch krank machen.

Modalitäten (Bitte vor der Anmeldung genau durchlesen!!)

Die Gesprächsrunden finden im Haus Rue Graet statt, Beginn 14.00 Uhr – Ende 18.00 Uhr. Zwischen den Ge- sprächseinheiten werden eine Kaffeepause eingelegt, in der es einige Leckereien und Gelegenheit zum Plaudern gibt. Die Besonderheit dieser Form verlangt eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 15 Personen. (Mindestteilnehmerzahl 6). Die Kosten für eine Buchung des Treffens (inkl. der Essensfreuden) betragen 23 Euro. (12 Euro für Schüler, Studenten, Arbeitslose).

Die verbindliche Anmeldung sollte möglichst bald telefonisch (0241/53807554 bzw. 0032/87/763066), per e- mail (info@bedenk-zeit.de) bzw. (heidi.bennent@belgacom.net) oder schriftlich (Rue Graet 1, B-4841 Henri- Chapelle) erfolgen. (www.bedenk-zeit.de). Die Anfragen werden umgehend bestätigt.