Sonntag, 11. November 2012

„Das emotionale Selbst und die neuen Schmerzen der Liebe“ Eine scharfsinnige Analyse von Eva Illouz ergibt: Wir brauchen ein neues Ethos der Liebe 25. November 2012 von 11.00 bis ca. 18.00 Uhr


„Die Spannung zwischen den beiden Geboten – die Autonomie aufrechtzuerhalten und Anerkennung zu erlangen – bringt eine ökonomische Auffassung des Selbst und der Psyche mit sich.“
„Das romantische Leid hat seine Klarheit und sein Pathos eingebüßt, weil es keinen Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft mehr zur Sprache bringt, weil es sich dem Kalkül des ökonomischen Handelns nicht widersetzt, weil es vom Selbst nicht verlangt, seine üblichen Mechanismen der Selbstkontrolle zu opfern oder sich abzugewöhnen – sondern einzig auf das Selbst und seinen Nutzen verweist.“
(Eva Illouz)
„Da streift ein Verliebter umher und ist nur in seine Leidenschaft verliebt. Da trägt einer seine differenzierten Gefühle wie Ordensbänder. Da genießt einer das Abenteuer seines Faszinierens. Da schaut einer entzückt dem Spektakel seiner eigenen vermeintlichen Hingabe zu. Da sammelt einer Erregungen. Da lässt einer die „Macht“ spielen. Da plustert sich einer mit fremder Vitalität auf. Da vergnügt sich einer, zugleich als er selbst und als ein ihm sehr unähnliches Idol vor- handen zu sein. Da wärmt sich einer am Brand des ihm Zugefallenen. Da experimentiert einer. Und so fort ...“
(Martin Buber)

Das Sezieren und Erklären von Gefühlen eliminiert die Erotik. Und dennoch erleben wir das Regime eines extremen erotischen Materialismus. Die Partnerwahl erfolgt – fein justiert und abgestimmt – nach differenzierten Eigenschaftskatalogen. Und dennoch stehen wir im Falle des Scheiterns mehr denn je als ganze Person auf dem Prüfstand und werden im innersten Selbstwert getroffen. Jetzt kommt es – so denken wir – auf die Kunst an, uns selbst zu erkunden, mögliche Störungsbilder auszumachen, um unsere Bruchlandung selbstreflexiv zu verwalten. In ihrem Buch „Warum Liebe weh tut“ liefert Eva Illouz eine äußerst beeindruckende und scharfsinnige Analyse der Liebe in der Gegenwartszeit. Sie zeigt uns, wie und warum das romantische Selbst inzwischen ganz mit dem Konsumselbst zu verschmelzen droht. So sind neuartige Qualen der Liebe entstanden, denen wir – psychologisch angeleitet – durch Introspektion beizukommen suchen. Doch genau dies erweist sich, wie Illouz meint, als Teil des Problems.

Modalitäten (Bitte vor der Anmeldung genau durchlesen!!)

Die Gesprächsrunden finden im Haus Rue Graet statt, Beginn 11.00 Uhr – Ende 18.00 Uhr. Zwischen den Ge- sprächseinheiten werden eine Mittags- und eine Kaffeepause eingelegt, in der es einige Leckereien und Gele- genheit zum Plaudern gibt. Die Besonderheit dieser Form verlangt eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 15 Personen. (Mindestteilnehmerzahl 6). Die Kosten für eine Buchung des Treffens (inkl. der Essensfreuden) betra- gen 38 Euro. (24 Euro für Schüler, Studenten, Arbeitslose).
Die verbindliche Anmeldung sollte möglichst bald telefonisch (0241/53807554 bzw. 0032/87/763066), per e- mail (info@bedenk-zeit.de) bzw. (heidi.bennent@belgacom.net) oder schriftlich (Rue Graet 1, B-4841 Henri- Chapelle) erfolgen. (www.bedenk-zeit.de). Die Anfragen werden umgehend bestätigt. Bei Anmeldung wird ein Text als Lektüreanregung verschickt.
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