Sonntag, 18. September 2011

„Verzeihen – das Herzstück der Humanität“ - oder der Sprung über den Schatten -


Gesprächsrunde am Sonntag, 25. Sept. 2011 - 14 Uhr bis 18 Uhr




Niemand hält, was er durch
sein Wesen verspricht.
Auf allem liegt ein geborgter Glanz.

(Robert Spaemann).


Das endliche Ich könnte keine
moralische Forderung erheben,
ohne in Heuchelei zu versacken,
wenn es nicht insgeheim ‘wüsste’,
daß ihm sein mögliches Versagen
schon vergeben ist.

(Klaus-M. Kodalle)



Glaubt man Klaus-Michael Kodalle, einem philosophischen Verzeihungsexperten, so ist Verzeihung „etwas höchst Un-Natürliches“, denn das Verzeihen erzeugt auf dem Hoheitsgebiet der Gerechtigkeit gravierende Spannungen. Zuzutreffen scheint nämlich: auch wenn die meisten Menschen grundsätzlich der Vorstellung zustimmen, dass Verzeihung höherwertiger als Vergeltung sei, so ist die psychische Realität eine andere. Bei Lebens-, Rechts- und Ehr-verletzung beherrscht uns ein Affektwirbel der Empörung und treibt auf tiefer liegenden Bewusstseinsgründen wildwütige Blüten der Rachsucht, die wir gerne vor uns selbst verbergen würden.

In einer zweiten Runde zum Thema der Verzeihung soll es vor allem darum gehen, mit den zitierten Autoren zu erkennen, dass es nicht darauf ankommt, gegen unsere Verhärtungen zu moralisieren. Vielmehr wollen wir uns mit jenem Denkprinzip beschäftigen, das uns im emotionalen Aufruhr der Unversöhnlichkeit beherrscht und bannt. Es ergibt sich eine mutige These: Erst das Verzeihen vermag, wie es scheint, die soziale Welt und den anderen Menschen wirklich werden zu lassen. Wer diesen Zusammenhang rätselhaft findet oder ihm genauer nachgehen möchte, ist herzlich zur Gesprächsrunde eingeladen. Wer innerlich dagegen rebellieren sollte, natürlich ebenso.


Modalitäten (Bitte vor der Anmeldung genau durchlesen!!)

Die Gesprächsrunde findet im Haus Rue Graet statt, Beginn 14.00 Uhr – Ende ca. 18.00 Uhr. Mindest-teilnehmerzahl: 6 Personen. Die Kosten für eine Buchung des Treffens (inkl. Kaffee- und Kuchenfreuden) betragen 22 Euro. (12 Euro für Schüler, Studenten, Arbeitslose). Verbindliche Anmeldungen sollten möglichst bald (spätestens bis zum 20. September) telefonisch (0241/53807554 bzw. 0032/87/763066), per e-mail (info@bedenk-zeit.de) bzw. (heidi.bennent@belgacom.net) oder schriftlich (Rue Graet 1, B-4841 Henri-Chapelle) erfolgen. (www.bedenk-zeit.de). Die Anfragen werden umgehend bestätigt.